Mittwoch, 11. August 2010

Abschied



Und irgendwann ist der Tag gekommen, den wir so fleißig all die Jahre verdrängen wollten. Es ist soweit Abschied zu nehmen, obwohl wir dachten das passiert immer nur allen anderen. Wir wussten irgendwann wird es soweit sein,
doch dann packt es einen aus dem Hinterhalt. Fassungslos betrachtet man die Welt und die eigene Machtloskeit, versucht sich an Logik und scheitert vor Trauer.




Gedanken an meine große Hundeliebe
Bonny *17.9.1994 +4.8.2010

Nun wird der Blick, der mich besser kannte als ich mich selbst

nie mehr folgen

Ein Stupser von dir mich aus traurigen Gedanken

nie mehr rausholen

Ich m
eine Nase in deinen Nacken
nie mehr wuseln
mit dem so vertrautem Duft
Alle Wege, die wir zusammen gegangen sind
nur noch Schritte - aber keine Freude mehr.

Ich kann dich noch immer auf den Fliesen hören,

dein Kratzen an der Tür
und
kann noch immer dein Lachen un
d dein Wedeln sehen,
wenn wir zusammen waren.

Jetzt bohrt sich meine "Langnase" nie wieder in meine H
and
und meine Hand, die dich in Gedanken streicheln will

bleibt für immer leer.

Die 16 hättest du fast geschafft -
aber die Krämpfe und deine Schmerz
en dabei
konnte ich nicht mehr ertragen

So mußte ich aus Liebe einen Entschluss fällen,
den ich aus Selbstsucht nie gefällt hätte:
ich muß dich gehen lassen.

Ein letztes Mal n
och musstest du mir vertrauen
dann bist du in meinen Armen ganz sanft
-wie es immer deine Art war -
hinübergeglitten
und in einem Meer von Tränen
begleitet von meinem Streicheln und zärtlichen Worten

bist du mir voraus gegangen

Ich freu mich schon darauf,
dich irgendwann wied
er in die Arme zu schließen...
Wir werden uns immer erkennen!
Bester aller Hunde ... meine Bonny.
(von M.B. August 2010)


"Langnase"

zwei die sich auf Anhieb verstanden







"Vor langer, langer Zeit gingen die kleinen Engel zum Oberengel und baten ihn um Hilfe, weil sie so einsam waren. Der Oberengel brachte sie zu einer großen Mauer mit vielen Fenstern und ließ sie aus dem ersten Fenster auf alle möglichen Dinge schauen - Puppen und Stofftiere und Spielzeugautos und vieles mehr.
"Hier habt ihr etwas, das ihr lieben könnt,", sagte der Engel.
"Diese Dinge werden eure Einsamkeit vertreiben".

"Oh, vielen Dank", sagten die kleinen Engel. "Das ist gerade, was wir brauchen".
"Ihr habt das Vergnügen gewählt", erklärte ihnen der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Dinge kann man schon lieben", meinten sie. "Aber sie kümmern sich nicht darum, daß wir sie lieben".

Der Oberengel führte sie zum zweiten Fenster. Sie sahen hinaus und sahen alle möglich Arten wilder Tiere. "Ihr könnt diese Tiere lieben", sagte er. "Sie werden wissen, daß ihr sie liebt."
Die kleinen Engel waren begeistert. Sie liefen hinaus zu den Tieren. Einer gründete einen Zoo, ein anderer ein Naturschutzgebiet, einige fütterten die Vögel.
"Ihr habt die Befriedigung gewählt", sagte der Oberengel.
Aber nach einiger Zeit kamen die kleinen Engel zurück. "Sie wissen, daß wir sie lieben", sagten sie. "Aber sie lieben uns nicht wieder. Wir möchten auch geliebt werden."

So führte sie der Oberengel zum dritten Fenster und zeigte ihnen die Menschen. "Hier sind Menschen zum Lieben", erklärte er ihnen.
Die kleinen Engel eilten hinaus zu den Menschen.
"Ihr habt die Verantwortung gewählt", sagte der Oberengel. Aber bald waren sie wieder zurück. "Menschen kann man schon lieben", klagten sie "aber oft hören sie auf, uns zu lieben und verlassen uns. Sie brechen unsere Herzen."

Der große Engel schüttelte den Kopf. "Ich kann euch nicht mehr helfen. Ihr müßt mit dem zufrieden sein, was ich euch gegeben habe."
Da entdeckte einer der kleinen Engel ein weiteres Fenster und sah kleine und große Hunde und Katzen, Eidechsen, Hamster und Frettchen. Die anderen liefen herbei und bestaunten sie.

"Was ist mit denen?" riefen sie.
Aber der Oberengel schob sie vom Fenster weg. "Das sind Gefühlstrainer", sagte er. "Aber wir haben Probleme mit ihrem Operating System."
"Würden sie wissen, daß wir sie lieben?" fragte einer.
"Ja", erwiderte der Oberengel widerstrebend.
"Und würden sie uns wiederlieben?" fragte ein anderer.
"Ja", erwiderte der große Engel.
"Werden sie je aufhören, uns zu lieben?" riefen sie.
"Nein", gestand der große Engel. "Sie werden euch für immer lieben."
"Dann sind sie genau das, was wir uns wünschen", riefen die kleinen Engel.
Aber der Oberengel war sehr aufgeregt. "Ihr versteht nicht", erklärte er ihnen. "Ihr müßt sie füttern. Und ihr müßt ihre Umgebung reinigen und immer für sie sorgen."
"Das tun wir gerne", riefen die kleinen Engel. Und sie hörten nicht zu. Sie beugten sich nieder und nahmen die zahmen Tiere in die Arme und die Liebe in ihrem Herzen spiegelte sich in den Augen der Tiere.
"Sie sind nicht gut programmiert" rief der Oberengel, "es gibt keine Garantie für sie. Wir wissen nicht, wie lange sie halten. Manche hören sehr rasch auf zu funktionieren, und manche halten länger!"
Aber das kümmerte die kleinen Engel nicht. Sie drückten die warmen weichen Körperchen an sich und ihre Herzen füllten sich mit Liebe, so daß sie fast zersprangen.
"Wir haben unsere Chance!" riefen sie.
"Ihr versteht nicht", versuchte es der Oberengel zum letzten Mal. "Sie sind so gemacht, daß selbst der Haltbarste von ihnen euch nicht überleben wird. Euer Schicksal wird sein, durch ihren Verlust zu leiden!"
Die kleinen Engel betrachteten die Tiere in ihren Armen und schluckten. Dann sagten sie tapfer: "Das macht nichts. Es ist ein fairer Tausch für die Liebe, die sie uns geben."
Der Oberengel sah ihnen nach und schüttelte den Kopf.

"Nun habt ihr die Tränen gewählt", flüsterte er.

1 Kommentar:

  1. Mein Beileid, es ist immer so schlimm ein Tier zu verlieren!!

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